Schwimmteich selber bauen – Planen, Bauen und Pflegen
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Unser Ratgeber-Artikel bietet Ihnen eine umfassende Anleitung zur Planung, Konstruktion und Pflege eines eigenen Schwimmteichs. Er erklärt die Unterschiede zwischen einem Schwimmteich und einem Naturpool und betont die ökologischen Vorteile eines Schwimmteichs. Wichtige Aspekte wie Standortwahl, Größe, Aufbau und Pflege des Teichs werden detailliert erläutert. Es werden verschiedene Teichsysteme vorgestellt und Tipps zur Filtertechnik, Sicherheit und Wartung gegeben. Insgesamt bietet der Text eine hilfreiche Anleitung für alle, die davon träumen, ihren Schwimmteich selber zu bauen und zu pflegen.
Wer kennt sie nicht, diese Bilder von glasklarem Wasser, wunderschönen Pflanzen und einer Umgebung, die sofort zum Erfrischen und Relaxen einlädt. Haben Sie auch den Wunsch nach einem eigenen Schwimmteich in Ihrem Garten?
Wir zeigen Ihnen, wie es geht und was Sie beachten sollten:
- Schwimmteich oder Naturpool?
- Schwimmteich selber bauen – Welcher Standort und welche Größe sind ideal?
- Wie ist ein Schwimmteich aufgebaut?
- Was ist die Regenerationszone im Schwimmteich?
- Was kostet ein Schwimmteich?
- Ist eine Baugenehmigung erforderlich?
- Unterstützende Filtertechnik und Sicherheit am Schwimmteich
- Welche Pflege und Wartung braucht der Schwimmteich?
1. Schwimmteich oder Naturpool – Was ist der Unterschied?
Schwimmteiche sind naturnah angelegt und die Reinigung des Wassers ist allein über eine Pflanzenzone möglich. Wer allerdings seinen Schwimmteich regelmäßig nutzen, Platz sparen oder die ökologische Reinigung unterstützen möchte, kann auf extra für Schwimmteiche ausgelegte Technik zurückgreifen. Ein Schwimmteich sollte mindestens 50 m3 haben sowie einen Regenerationsbereich von etwa 20 bis 50%.
Der Naturpool ähnelt dem Swimmingpool und muss mit spezieller Filtertechnik gereinigt werden. Der Vorteil ist der geringe Regenerationsbereich von nur etwa 5% und damit eine kleinere Gesamtgröße. Dennoch ist der Naturpool mit seinen Pflanzen um einiges biologischer als ein herkömmlicher Swimmingpool und kann komplett auf Chlor und Chemie verzichten.
- Biologisches Filtersystem
- Wasser muss nicht getauscht oder abgelassen werden
- Badespaß ohne Chemie
- Nach Belieben beheizbar
- Freie Gestaltungsmöglichkeiten in Form und Größe
- Rückzugsort für verschiedene Tiere
- Ökologischer Mehrwert
- Natürliche Nutzung des Gartens
2. Schwimmteich selbst bauen – Welcher Standort und welche Größe sind ideal?
Standort: Wählen Sie einen schattigen Standort um sich, Wasser und Pflanzen vor starker Sonneneinstrahlung zu schützen. Zu viel Sonne fördert den Algenbefall und schadet den Teichpflanzen. Weiterhin sollten Sie Ihren Schwimmteich nicht direkt in der Nähe von Laubbäumen platzieren. Herabfallendes Laub reichert das Wasser mit Nährstoffen an, die das Algenwachstum fördern. Schattige Plätze durch eine Hauswand, einer immergrünen Hecke oder auch durch ein Sonnensegel sind der ideale Standort für Ihren Schwimmteich.
Größe: Zuerst sei einmal gesagt, je größer der Schwimmteich, desto ökologisch stabiler ist er. Ein kleiner Teich kann schneller kippen und fördert die Algenbildung im Vergleich zu großen Teichen enorm. Übrigens: Pro Schwimmzug kann man circa 1,5 Meter rechnen. Die Tiefe sollte bei mindestens 1,35 Metern liegen und der Regenerationsbereich muss zusätzlich mit der Hälfte der Gesamtfläche geplant werden.
3. Wie ist ein Schwimmteich aufgebaut?
Generell besteht ein Schwimmteich aus einem Schwimmbereich und einem Regenerationsbereich mit Wasserpflanzen. Sie können aber zwischen drei unterschiedlichen Teichsystem wählen.
Das Einkammersystem ohne Filtertechnik, das Einkammersystem mit Filtertechnik und das Mehrkammersystem mit Technik. Welches System das Richtige für Sie ist, hängt von mehreren Komponenten ab. Zu denen gehören das Platzangebot, das Budget, die Nutzung und persönliche Vorlieben.
Beginnen wir mit dem Einkammersystem. Es besteht aus einem Schwimmbereich und einer Pflanzentone. Die Zonen sind in einer Kammer also in einem Becken und lediglich durch eingebaute Teichwände voneinander abgegrenzt. Dieses System ist sinnvoll, wenn Sie eine Teichgröße von mindestens 120 m3 sowie 60 % der Teichfläche als Regenerationsfläche realisieren können. Außerdem ist dieses System nicht für die häufige Benutzung geeignet.
Das Einkammersystem mit unterstützender Filtertechnik kann bereits ab einer Größe von 80 m3 sowie 20 % Regenerationsfläche realisiert werden. Bei dieser Option stellt der regelmäßige Gebrauch kein Problem dar.
Das Mehrkammersystem ist ein komplexes Teichsystem, dass nicht ohne Technik realisierbar ist. Dieses System besteht aus einer Kammer die nur als Schwimmbereich dient und einer separaten Klärkammer mit Wasserpflanzen. Der Wasseraustausch zwischen den beiden Becken erfolgt durch eine spezielle Pumpe für Schwimmteiche (12-Volt). Bei dieser Variante sollte der Schwimmbereich mindestens 50 m3 sowie 20 % Regenerationsfläche haben.
4. Was ist die Regenerationszone im Schwimmteich?
Der Regenerationsbereich stellt den wichtigsten Bereich im Schwimmteich dar, denn er sorgt durch die richtigen Pflanzen und Filtersubstrate für klares Wasser. Dabei muss die Tiefe nicht mehr als 0,5 Meter betragen, entscheidend ist hier eher die Größe. Der Regenerationsbereich kann auch als Lunge des Teiches bezeichnet werden. Daher sollte man als Faustregel 1/3 Schwimmbereich zu 2/3 Regenerationsbereich rechnen. Wie auch im herkömmlichen Gartenteich gliedert sich der Regenerationsbereich in Uferzone (ca. 10 cm Wassertiefe), Sumpfzone (ca. 10 bis 20 cm Wassertiefe), Flachwasserzone (ca. 20 bis 50 cm Wassertiefe), und der Tiefwasserzone (ab 60 cm Wassertiefe). Wichtig ist die richtige Bepflanzung in den jeweiligen Zonen, denn nur so kann eine natürliche Reinigung stattfinden.
5. Was kostet ein Schwimmteich?
Darauf gibt es so pauschal keine Antwort. Denn die Zusammensetzung der Kosten besteht aus mehreren Faktoren. Bauen Sie selbst, lassen Sie bauen, ist das Grundstück für Maschinen gut zugänglich, wie groß soll Ihr Teich werden, wie ist die Bodenbeschaffenheit … Auch die Folgekosten wie Stromverbrauch, Zubehör und Reinigungswerkzeuge sollten Sie im Blick behalten. Investieren Sie von Anfang an in Qualität. Ein funktionierendes Biotop verbunden mit einem ansehnlichen Schwimmteich können nur gewährleistet werden, wenn alle Bestandteile wie Wasserhygiene, Strömung und Technik aufeinander abgestimmt sind.
6. Ist eine Baugenehmigung erforderlich?
Bezüglich der Baugenehmigung sollten Sie sich an Ihre zuständige Baubehörde wenden. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass Sie sich ab einer Größe von 100 m3 beziehungsweise einer Tiefe von 1,5 Metern eine Genehmigung einholen sollten.
7. Unterstützende Filtertechnik und Sicherheit am Schwimmteich
Schwimmteiche funktionieren durch den Regenerationsbereich auch ohne Technik. Jedoch erspart sie Ihnen viel Arbeit, vermindert den Pflegeaufwand und verbessert die Wasserqualität erheblich. Weiterhin kann durch die Filtertechnik der Regenerationsbereich verkleinert und der Schwimmbereich vergrößert werden. Achten Sie beim Kauf der Filterpumpe auf eine Schwimmteichtauglichkeit. In Schwimmteichen dürfen aus Sicherheitsgründen ausschließlich 12-Volt Pumpen verbaut werden. Ein Skimmer sorgt für eine saubere Oberfläche und verhindert das Absinken von Laub und Blütenpollen. Zu guter Letzt, sollten Sie schon beim Bau Ihres Schwimmteiches darauf achten, dass Ihr Teich für unbefugte Personen zum Beispiel Kinder, die nicht schwimmen können oder Tiere, nicht frei zugänglich ist.
- Je nach Schwimmteichgröße Durchlauffilter oder Trommelfilter
- UVC-Klärer: 1 W pro m3 (ohne Fischbesatz)
- Filterpumpe 12-V
- Skimmer
8. Welche Pflege und Wartung braucht der Schwimmteich?
Um Ihren Teich möglichst sauber zu halten, sollten Sie darauf achten, dass Sie niemals eingecremt oder eingeölt das Wasser betreten. Auch Schmutz und Ablagerungen aus der Umwelt sollte regelmäßig entfernt werden. Zusätzlich sollten Sie zu den unterschiedlichen Jahreszeiten folgende Schritte ausführen.
Frühling: Grundreinigung und Wasseranalyse durchführen. Rückschnitt und Pflege der Wasserpflanzen. Eventuell neue Pflanzen setzen. Teichboden absaugen und Teichtechnik in Betrieb nehmen. Teichrand und -folie auf Schäden prüfen, Nährstoffmanagement kontrollieren.
Sommer: Skimmersiebe regelmäßig reinigen, Teichwände regelmäßig von Ablagerungen befreien, Teich bei Bedarf nachfüllen, eventuell Rückschnitt der Pflanzen, Nährstoffmanagement kontrollieren.
Herbst: Laubschutznetz aufziehen und zum Winter wieder abziehen, Technik winterfest machen.
- Sie brauchen eine Mindestgröße von 50 m3
- Je nach Technikeinsatz einen Regenerationsbereich von 20 bis 60%
- Repositionspflanzen im Regenerationsbereich
- Technik nach Bedarf
- Halbschattiger Standort, im besten Fall nicht direkt unter Laubbäumen
- Nach Bedarf Baugenehmigung einholen
- kein Fischbestand
Autor: André Ahrens – KOITEC24 Teichexperte
seit mehr als 20 Jahren. Im Ratgeber teilt André Ahrens sein umfangreiches Fachwissen gerne mit allen Teichfreunden. Seine Expertise erstreckt sich über sämtliche Aspekte der Teichgestaltung und -pflege, von der Auswahl der richtigen Teichpflanzen bis zur optimalen Wasserqualität für eine gesunde Flora und Fauna.