"Regenwasser im Teich"-Ratgeber: Regenwasser vom Dach in den Teich leiten?
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Regenwasser zu sammeln und sinnvoll zu nutzen, etwa für die Bewässerung von Blumenbeet und Gemüsegarten, ist gut für die Umwelt und spart Wasserkosten. Doch wie sieht es in puncto Gartenteich und Regenwasser aus?
Ist Regenwasser gut für den Teich?
Um unsere Meinung vorwegzunehmen: Wir raten von einer Verwendung von Regenwasser für den Gartenteich ab. Regenwasser ist zwar kostenlos und reich an Sauerstoff, aber in der Regel nicht sauber genug.
Zwar ist der Gartenteich das ganze Jahr hinweg den verschiedensten Witterungsbedingungen ausgesetzt und kann in der Regel auch mit größeren Mengen Regenwasser umgehen. Dennoch ist es nicht ideal. Denn jeder Regentropfen reichert sich auf seiner Reise zum Erdboden mit Kleinstmengen an Schmutz- und Rußpartikeln aus der Luft an. Das allein kann die Harmonie im sensiblen Ökosystem des Teichs bereits beeinträchtigen.
Regenwasser in den Teich leiten?
Ist das sinnvoll?
Mit weitaus schlimmeren Folgen muss leider gerechnet werden, wenn Regenwasser vom Dach in den Teich geleitet wird oder der Gartenteich mit Wasser aus der Regentonne aufgefüllt wird.
Auf seinem Weg vom Dach in die Regentonne kommt das Wasser zusätzlich zu dem Schmutz, den es durch die Luft aufnimmt, mit Pollen, Blättern, Nadeln, Vogelkot etc. in Kontakt. Es können sich durch den Regen auch Fasern aus der Dacheindeckung lösen oder Kupfersalze aus der Dachrinne ins Wasser gelangen. All das würde man sich „ins Haus“ holen, wenn man Regenwasser in den Teich leitet.
Selbst wenn das Wasser aus der Regentonne vor dem Einlassen in den Teich gesiebt wird, kommen zu viele Nährstoffe und Verschmutzungen in den Teich und das sensible Ökosystem wird aus dem Gleichgewicht gebracht. Folglich wird durch das Überangebot an Nährstoffen das Wachstum der Algen begünstigt.
Wir halten fest: Regenwasser ist für den Gartenteich ungeeignet, weil es nicht rein genug ist.
Zudem gibt es einen weiteren Grund, wieso es nicht als Teichwasser verwendet werden soll:
Regenwasser ist nahezu mineralienfrei.
Das ist problematisch, weil Mineralien für das Funktionieren eines Teiches essenziell sind. Die Mineralien, die hier von Bedeutung sind, werden Gesamthärte und Karbonathärte genannt. Diese können Säuren und Basen binden und sorgen so dafür, dass der pH-Wert nur in einem gewissen Rahmen schwankt und das Wasser nicht zu sauer bzw. basisch wird.
Im Teich liegt der optimale Wert zwischen KH 5 und 10. Außerhalb dieses Bereiches unterliegt der pH-Wert zu großen Schwankungen und es kann gefährlich für die Teichbewohner werden. Ab einem pH-Wert von 8,5 wird es für die Lebewesen lebensbedrohlich.
Tipp: Sollten Sie die Karbonathärte im Teich erhöhen müssen, empfehlen wir KOIPON Härte-Plus. Es reduziert giftiges Ammoniak und ist für alle Teicharten geeignet.
Was nimmt man als Teichwasser?
Regenwasser oder Brunnenwasser sollte möglichst nicht für den Wasserwechsel oder zum Auffüllen des Teiches verwendet werden. Wir empfehlen, frisches Leitungswasser zu nutzen. Generell sollten die Wasserwerte in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Insbesondere die Karbonathärte und der pH-Wert.
Tipp: Ein zusätzlicher Wasserzähler im Außenbereich spart Kosten. Auf der Wasserabrechnung wird nur das Frischwasser berechnet und kein Abwasser.
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Autor: André Ahrens – KOITEC24 Teichexperte
seit mehr als 20 Jahren. Im Ratgeber teilt André Ahrens sein umfangreiches Fachwissen gerne mit allen Teichfreunden. Seine Expertise erstreckt sich über sämtliche Aspekte der Teichgestaltung und -pflege, von der Auswahl der richtigen Teichpflanzen bis zur optimalen Wasserqualität für eine gesunde Flora und Fauna.