Koiteich richtig pflegen
Lesezeit: 5 Minuten (1021 Wörter)
7 Punkte, die Sie bei der Teichpflege unbedingt beachten sollten
- Kein Regenwasser zum Befüllen nutzen
- Brunnenwasser für den Teich überprüfen
- Salz vernichtet nicht nur die Algen in Ihrem Teich
- Hausmittel sollten im Haus bleiben! Milch schadet der Wasserqualität
- Bitte nicht ausschalten! Filter sorgen für ökologisches Gleichgewicht
- Schlamm entzieht Ihrem Teich den Sauerstoff
- Sparen Sie nicht beim Futter! Sie werden es Ihren Koi ansehen
1. Kein Regenwasser zum Befüllen nutzen
Wer seinen Teich über den natürlichen Weg, sprich mit Regenwasser befüllt, wird schnell den perfekten Nährboden für Algen schaffen. Denken Sie einmal an Ihr Auto oder den Gartentisch, wenn es im Sommer mehrere Tage nicht geregnet hat. Blütenstaub und Polen machen sich breit und machen auch vor Ihrem Dach und Ihrer Regenrinne keinen Halt. Füllen Sie Ihren Teich mit gesammeltem Regenwasser, spülen Sie den Dreck direkt in Ihren Teich. Was viele ebenfalls nicht wissen, auch anderer Schmutz wie Moos, Laub und auch Kupferionen können sich lösen und ungehindert in den Teich fließen. Bereits 0,3mg/l Kupfer können tödlich für alle Mikroorganismen und Fische sein. Unser Tipp: Verwenden Sie zum Befüllen und für Wasserwechsel Leitungswasser und bereiten dieses zusätzlich mit unserem Wasseraufbereiter KOIPON Pon-Protect auf. Es bindet sofort Schwermetalle und baut Chlor ab.
2. Brunnenwasser für den Teich überprüfen
Brunnenwasser stellt eine kostengünstige Alternative zum Befüllen des Teiches dar. Zusätzlich wird kostbares Leitungswasser gespart. Aber Achtung! Brunnenwasser ist ein ungefiltertes und ungereinigtes Naturprodukt. Je nach Region kann es hohe Konzentrationen an Eisen, Nitrat und Phosphor enthalten. Hohe Eisenkonzentrationen stören die Ökologie im Teich und können zu schweren Schädigungen der Koi führen. Nitrat und Phosphor dienen Algen als Nahrungsgrundlage. Möchten Sie Brunnenwasser für Ihren Teich verwenden, sollten Sie unbedingt die Wasserqualität prüfen lassen. Wir empfehlen, auch Brunnenwasser zusätzlich aufzubereiten. Es enthält häufig nur wenig Leben. Folglich kann es mehre Wochen und Monate dauern, bis sich in Ihrem Teich ein ökologisches Gleichgewicht einstellt. Ein spezieller Wasseraufbereiter kann diesen Prozess beschleunigen. Zusätzlich können Sie den Prozess mit Starterbakterien unterstützen.
3. Salz vernichtet nicht nur die Algen in Ihrem Teich
Durch regelmäßige Salzgehaltänderungen, gehen zwar schlechte aber leider auch die guten Bakterien ganz schnell zu Grunde. Dies ist besonders fatal, wenn es um die allzu wichtigen Filterbakterien geht. Des Weiteren ist es nur logisch, dass das Salz, welches Algen bekämpfen soll, auch vor den Pflanzen im Teich kein Halt macht. Insbesondere in Teichen mit Koibesatz raten wir dringend davon ab, aufzusalzen. Medikamente wie Formol, Kaliumpermanganat und Malchitgrün dürfen auf keinen Fall in Teichen in Kombination mit Salz abgewendet werden.Salz als Medikament bei der Behandlung von Bauchwassersucht und bestimmten Parasiten ist eine wertvolle Therapiemaßnahme. Sie sollte aber immer in einem separaten Becken (Fischwanne oder Quarantänebecken) angewendet werden.
4. Hausmittel sollten im Haus bleiben! Milch schadet der Wasserqualität
Milch, Essig oder Zitronensäure werden häufig als Hausmittel zur Algenbekämpfung im Gartenteich angepriesen. Eins haben diese „Hausmittel“ alle gemeinsam: Säure. Diese kann den pH-Wert des Teichs senken und gewisse Algensorten töten. Obwohl das vielversprechend klingt, gibt es ein ABER. Denn trotz alledem sollten Sie darauf verzichten, pure Milch als Mittel gegen Algen im Gartenteich einzusetzen. Diese enthält nämlich nicht nur Milchsäurebakterien – die de facto tatsächlich zur Algenbekämpfung beitragen– sondern auch Milchzucker, Milchproteine und Fette. Diese Nährstoffe fördern das Algenwachstum. Reine Milchsäurebakterien wirken dagegen wahre Wunder und können das Algenwachstum reduzieren.
5. Bitte nicht ausschalten! Filter sorgen für ökologisches Gleichgewicht
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Ihren Filter über Nacht auszuschalten? Bitte nicht! Wird der Filter ausgestellt oder durch einen Stromausfall stillgelegt, sinkt innerhalb kürzester Zeit der Sauerstoffgehalt dramatisch ab. Die Folge? Wichtige Bakterien sterben ab und produzieren giftige Stoffwechselprodukte wie zum Beispiel Schwefelwasserstoff. Geht der Filter nun ohne eine Reinigung in den Betrieb, wird ein gefährliches Gemisch aus Giftstoffen und toten Bakterien direkt in den Teich und somit zu Ihren Koi gespült. Ein weiterer Nachteil ist, dass es viele Wochen dauert, bevor die ökologische Besiedelung wieder vollständig hergestellt ist. Auch im Winter sollten der Filter möglichst weiterlaufen. Möchten Sie ihn dennoch außer Betrieb nehmen, sollten Sie die Filterschwämme in den Teich hängen. Im Frühjahr können Sie die Besiedelung der Filterschwämme mit Starter- bzw. Filterbakterien unterstützen..
6. Schlamm entzieht Ihrem Teich den Sauerstoff
Es ist zwar ein natürlicher Prozess, der sich über die Jahre nicht verhindern lässt, aber dennoch sollten Sie regelmäßig dem Schlamm den Kampf ansagen. Das Problem ist, dass die durch Laubeintrag entstandene Schlammschicht sowohl das Wasservolumen als auch den Schwimmraum unserer Koi erheblich verringert. Außerdem sorgen die natürlichen Abbau-Prozesse dafür, dass Unmengen an Sauerstoff verbraucht werden. Im Ernstfall kann es in Bodennähe sogar so wenig Sauerstoff sein, dass Kleintiere absterben können. Unser Tipp: Sorgen Sie in regelmäßigen Abständen für eine mechanische sowie biologische Schlammentfernung. Sorgen Sie außerdem für eine ordentliche Belüftung des Teiches.
7. Sparen Sie nicht beim Futter! Sie werden es Ihren Koi ansehen
Koifutter ist nicht gleich Koifutter. Auf dem Markt gibt es erhebliche Qualitäts- und Preisunterschiede. Im Internet erhalten Sie sehr günstiges Futter in großen Gebinden. Das klinkt im ersten Moment attraktiv, hat aber weitreichende Konsequenzen. Billiges Koifutter enthält in der Regel auch billige Rohstoffe. Häufig handelt es sich sogar um Mastfutter für die Karpfen– und Forellenzucht. Füttern Sie Ihre wertvollen Koi mit Billigfutter fehlen den Fischen oft wichtige Nährstoffe und Vitamine. Die Folge: Ihre Koi entwickeln eine unschöne Form, verlieren unter Umständen Ihre Farbe und werden schneller krank. Zusätzlich wird minderwertiges Futter schlechter von den Tieren verwertet. Die Filteranlage und das gesamte Ökosystem werden stärker belastet.Doch fangen wir von vorne an. Die Futterqualität ist entscheidend für die Gesundheit, das Wachstum, die Farbentwicklung und das allgemeine Wohlbefinden der Koi. Hochwertiges Koifutter weißt je nach Jahreszeit ein ausgewogenes Protein-Fettverhältnis auf. Es werden wertvolle Inhaltsstoffe wie Fischöle, Spirulinaalgen und Weizenkeime verarbeitet. Das Futter sollte frei von künstlichen Farb- und Aromastoffen sein und einen niedrigen Phosphatgehalt aufweisen. Füttern Sie hochwertiges Koifutter, entwickeln Ihre Koi kräftige Farben, eine schöne Körperform und sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten.
SAKI-HIKARI Color Enhancing S
Professionelles Koifutter für strahlende Farben ab 15 °CIn diesem Zusammenhang interessant:
Autor: André Ahrens – KOITEC24 Teichexperte
seit mehr als 20 Jahren. Im Ratgeber teilt André Ahrens sein umfangreiches Fachwissen gerne mit allen Teichfreunden. Seine Expertise erstreckt sich über sämtliche Aspekte der Teichgestaltung und -pflege, von der Auswahl der richtigen Teichpflanzen bis zur optimalen Wasserqualität für eine gesunde Flora und Fauna.